Die Studienfahrt mit dem Schwerpunkt „Diktaturen in Deutschland“ nach Erfurt und Weimar entpuppte sich als aufschlussreiche, vielseitige Entdeckungsreise in Deutschlands Vergangenheit. Wir konnten hautnahe Einblicke sowohl in die Zeit des Nationalsozialismus als auch in die Zeit der Spaltung Deutschlands bekommen.

Sei es bei einem Ausflug in ein DDR-Untersuchungsgefängnis oder beim Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald, wichtige Inhalte wurden für jedermann ansprechend vermittelt.

Im Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Erfurt erhielten wir neben Informationen über das System erschütternde Einblicke in originalgetreue Zellen damaliger Insassen. Außerdem erhielten wir die Gelegenheit einen Zeitzeugen zu interviewen, der seine persönlichen Gefängniserlebnisse mit uns teilte. In seinem Fall reichte die bloße Androhung eines öffentlichen Protestes für eine zweijährige Inhaftierung. So bekamen wir ein Bild davon, wie stark die Kontrolle der Menschen seitens des DDR-Regimes war. In der Außenstelle der Behörde des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen in Erfurt erfuhren wir weitere schockierende Details über die staatliche Kontrolle seitens der „Stasi“, die geprägt von Unterdrückung und umfangreicher Spionage war.

Ein weiteres wichtiges Ziel der Studienfahrt war das Konzentrationslager Buchenwald in Weimar. Hier erschreckten uns sowohl die Größe als auch die hohe Zahl seiner Insassen und Todesopfer. Die Führung, unter anderem vorbei an den Öfen, in denen die Toten verbrannt wurden, und ein Dokumentarfilm über die unmenschlichen Lebensbedingungen in diesem Arbeitslager halfen uns Schülerinnen und Schülern, den „Holocaust“ in unseren Köpfen mit Inhalt und Bildern zu füllen.

Im Goethe-Nationalmuseum gingen wir durch Goethes Wohnhaus, wo wir seine originalen Besitztümer betrachteten und Informationen über seine Lebensweise erhielten. Dadurch konnten wir uns selbst die Persönlichkeit des berühmten deutschen Dichters ausmalen. Eine Nachtwächter-Führung durch Weimar verschaffte uns weitere Einblicke in die Hotspots der historischen Stadt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studienfahrt uns den Wandel hin zur heutigen Bundesrepublik Deutschland gezeigt hat und in uns ein Verantwortungsgefühl geweckt hat, welches uns einerseits die uns gegebene Freiheit schätzen lässt und uns andererseits ermutigt, sich über Fehler der Vergangenheit zu informieren, um sie in Zukunft zu vermeiden.

Zakaria Ouaamarou und Görkem Yildiz